Darf es mal was anderes sein? Ein paar Überlegungen zur Targetwahl
Remote Viewing lernen ist wie Autofahren lernen: Nur weil man die Theorie kennt, muss das in der Praxis noch lange nicht gut gehen.
In beiden Fällen ist eine gute und solide theoretische Ausbildung notwendig, um die Regeln kennenzulernen, aber auch die Fallstricke und Gefahren. So bedeutend eine gute theoretische Ausbildung ist, so ist sie aber auch nur der Anfang des Lernprozesses. Sie liefert das Grundwerkzeug, sich im Straßenverkehr bzw. in der Matrix bewegen zu können. Doch genau wie die theoretische Prüfung nicht ausreicht, damit sich ein Fahrschüler sicher im Straßenverkehr behaupten kann, bedarf es auch beim Remote Viewing der praktischen Übung. Der Fahrschüler muss sich selbst ins Auto setzen und fahren, um zu spüren, wie sich die Kupplung beim Anfahren verhält, wie sich Kurvenfahrten am Steuer anfühlen. Noch viel wichtiger aber ist, dass im Straßenverkehr unzählig viele verschiedene Situationen auftreten können, auf die man im Theorieunterricht nicht vorbereitet werden kann. Achten Sie mal bewusst im Straßenverkehr darauf (am besten als Beifahrer!), wie unterschiedlich die Situationen sein können. Es ist erstaunlich.
Auch beim Remote Viewing braucht man Übung, Übung und Übung, um zu erfahren, wie sich bestimmte Sachverhalte anfühlen. So hat man zu Beginn der Ausbildung meist klar umrissene Targets: Am besten ein markantes Objekt, egal ob Lebewesen oder nicht, vor allem mit Energie, vielleicht sogar beweglich. Das klappt mit etwas Übung schon ganz gut, jedoch ist die Vielfalt der möglichen Targets einfach so gewaltig groß, dass man nur durch Erfahrung lernen kann, auch in dieser Vielfalt gute Ergebnisse zu bringen. Beispiele gefällig? Als Remote Viewer mussten wir alle lernen, wie:
- sich langweilige Targets anfühlen
- man mit der Datenflut eines Rummelplatzes umgeht
- sich ein emotionial schwierigeres Target anfühlt, im Gegensatz zu den Wohlfühl-Targets zu Beginn der Ausbildung
- man erkennt, dass da tatsächlich kein Lebewesen im Target ist und nicht der Vorstellung aufsitzt, dass da ein Lebewesen sein muss, weil da bisher immer mindestens eines war
- man zwischen Tieren und Menschen unterscheidet
- sich ein Target außerhalb des eigenen Lebensbereichs anfühlt
- etc.
Die Liste ließe sich bei der Durchsicht alter Sessions beliebig fortsetzen.
Auch beim Remote Viewing ist es daher essentiell wichtig, große Vielfalt in die Targetauswahl zu bringen. Nur so erfährt der Viewer, wie sich bestimmte Situationen im Target anfühlen. Wer immer nur Flugzeuge viewt und dann einen Wasserfall als Target bekommt, der wird in diesem auch ein Flugzeug sehen; gerade weil beide Targets ähnliche Eindrücke wie hoch, luftig und schnelle Bewegung abwärts generieren können. Oder anders ausgedrückt: Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, für den sieht alles nach einem Nagel aus.
Einen Unterschied zwischen Autofahrer und Remote Viewer gibt es allerdings: Beim Remote Viewing sind Fehler nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, weil man durch nichts schneller und eindrücklicher lernt als durch eine "verpatzte" Session. Und eine misslungene Session besteht eben nur aus ein paar unbedeutenden Seiten falsch beschrifteten Papiers. Dagegen können Fehler im Straßenverkehr ganz andere Auswirkungen haben.
TF